05.08.2020
Eines muss ich auf jeden Fall gleich anmerken. Ich bin 31 Jahre alt und bin bis jetzt kein einziges Mal in der Wachau gewesen. Erst jetzt mit Baby kam mir die Gegend als Urlaubsort ideal vor. Ein bisschen Schiff fahren, durch historische Städtchen spazieren, lecker Essen, Ruinen und Schlösser entdecken, und alles fast vor der Haustür – das erwartet einen. Also entschieden wir uns die Wachau mit Baby zu erkunden.
Wir haben uns ganz kurzfristig entschlossen zu fahren. Aktuell gibt es genügend freie Unterkünfte und 2 Nächte mit Frühstück bekommt man schon ab 200 € (oder noch günstiger). Wir haben uns als Übernachtungsort Melk ausgesucht, da es uns als Bezirkshauptstadt von der Infrastruktur her am besten erschlossen vor kam.
Gewohnt haben wir im Stadthotel Melk, ein eigentümer geführtes, nettes Hotel mitten am Melker Hauptplatz. Wir konnten von dort gut zu Fuß überall hinlaufen und dank Hotel-eigenem Parkplatz hatten wir auch unser Auto direkt vor der Tür.
Am ersten Tag sind wir in Melk spazieren gewesen und haben uns die Altstadt angeschaut. So alte Gebäude, richtige Barock-Juwele kenne ich von da wo ich herkomme garnicht. Mein Mann und ich waren auf jeden Fall entzückt und es hat echt Spaß gemacht durch die Gassen zu schlendern. Gespeist haben wir im Rathauskeller in der Altstadt – wirklich sehr zu empfehlen.
Da wir bei der Hinfahrt und dann vor Ort sehr herumgetrödelt haben, hatte das Stift Melk dann schon zu, so sind wir auf dem öffentlich zugänglichen Gelände noch etwas herum gelaufen und haben die Aussicht über Melk genossen.

Sightseeing Tag
Am zweiten Tag ging es dann ins Stift Melk und rauf zur Burgruine Aggstein in der Ortschaft Schönbühel. In Stift Melk haben wir eine Führung mitgemacht, alles ist mit Kinderwagen toll befahrbar. Ich denke, dass man bei einer Führung viel mehr mitnimmt, als wenn man sich die Räume vor Ort nur so anschaut und durchläuft. Und mit 2 € pro Person auch preislich absolut fair (dazu kommt natürlich noch der normale Eintritt für Erwachsene von 12,50 €).
Die Burgruine war wirklich toll. Man kann mit dem Auto bis vor den Eingang fahren. Wir hatten unseren Kleinen im Kinderwagen sitzen, mit dem sind wir in den Burghof rein und haben uns angeschaut was es halt so im Burghof zu sehen gab. Die richtig coolen Sachen konnte man allerdings nur über Stufen erreichen, also rein in die Trage mit dem Alexander und los gehts. Mit diesem Ausblick wurden wir schließlich belohnt:
Abschließend ging es weiter nach Spitz an der Donau. Dort gab es lecker Pizza und einen ausgedehnten Abendspaziergang durch die Ortschaft inkl. “Aufstieg” zum Roten Tor (ja mit Kinderwagen würd ich es wirklich als Aufstieg bezeichnen). Das Rote Tor ist ein Relikt einer alten Wehrmauer.
Am dritten Tag wollten wir eigentlich eine Schifffahrt nach Dürnstein unternehmen. Da es aber wieder über 30°C hatte und wir dann vor der Herausforderung gestanden wären die Heimreise nach Melk irgendwie mit dem Bus selber zu organsieren, haben wir entschieden die Gegend mit dem Auto abzufahren. So können wir stehen bleiben wo es uns gefällt und viel tiefer in die Ortskerne rein. Wir schauen uns z.B. immer die Bahnhöfe an, wenn es in dem jeweiligen Ort einen gibt. Sowas geht vom Schiff aus nicht ^^”.
Wir sind also zuerst nach Emmersdorf gefahren und dann relativ rasch weiter nach Dürnstein und dann nach Krems. Krems hat auch eine schöne Altstadt, die gemeinsam mit der Kulturlandschaft Wachau zum UNESCO Welterbe gehört.
Fazit – Schönheit direkt vor der Haustür
Für mich war Urlaub immer etwas, wo man ganz weit weg ist, eine längere Planungsphase benötigt und wo man nicht einfach so mir nichts dir nichts aufbrechen kann. Und das alles am besten noch mit dem Flugzeug.
Eigentlich eh arg, wenn man bedenkt, dass wir so tolle Sachen keine eineinhalb Autostunden entfernt von uns haben. Wir werden sicher öfters Kurzurlaube in Österreich machen, es gibt einfach wirklich viel zu sehen 🙂
Wir waren auch sicher nicht das letzte mal in der Wachau mit Baby – ich kanns auch nur jedem empfehlen.