24.08.2020
Eine meiner größten Sorgen vor der Geburt war, wie sich die Katzen wohl mit unserem Neuankömmling tun werden. Ihr müsst wissen, wir haben 5 Katzen (ja wirklich, 5 :D), die sich nicht mal untereinander alle leiden können. Wir wollten, dass die Zusammenkunft zwischen Katzen und Baby so harmonisch wie möglich abläuft.
Gut gemeinte Ratschäge à la “ihr müsst die Katzen weggeben, denn die legen sich auf das Baby drauf und es erstickt” haben wir natürlich gleich ignoriert. Dennoch war ich danach lang auf der Suche nach Erfahrungsberichten.
Wie können wir uns und die Katzen darauf vorbereiten?
Fündig wurde ich nicht wirklich im Internet, also hieß es abwarten und schauen wie es wirklich wird.
Zuallererst haben wir beschlossen (so im zweiten Trimester), die Katzen aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Sie haben über Jahre immer mal wieder bei uns im Bett geschlafen, deshalb haben wir angefangen die Tür für 1-2 Nächte zuzumachen und uns dann über Wochen gesteigert. Irgendwann war es tatsächlich soweit, dass sie uns nicht mehr ins Schlafzimmer gefolgt sind, wenn wir ins Bett gegangen sind. Sie haben das Schlafzimmer aber nie als Tabu-Zone akzeptiert, denn sobald wir untertags die Tür offen gelassen haben, lagen alle 5 drin und haben geschlafen.
Da mein Bauch immer dicker wurde, ging dann auch das Auf-meinem-Bauch-schlafen nicht mehr. War auch kein Problem sie haben sich einfach neben mich gelegt, sobald wir vorm Fernseher gesessen sind.
Ankunft zu Hause
Unsere Ankunft zu Hause war relativ unspektakulär. 3 von 5 sind gekommen, um den Alexander im Maxi Cosi zu beschnuppern, eine ist gleich über alle Berge und die fünfte hat geschlafen und sich nicht gekümmert um uns.
Eigentlich wollten wir Kleidung von Alexander noch vor unserem Nach-Hause-kommen mitbringen, damit die Katzen seinen Geruch kennen lernen konnten. Corona und das Besuchsverbot hatten uns da allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Heute bin ich der Meinung, dass es keinen merkbaren Vorteil gebracht hätte. Eventuell macht es bei Hunden mehr Sinn?
Die ersten Tage verbrachte ich nur im Schlafzimmer mit dem Kleinen. Jedes Katzenhaar machte mich furchtbar nervös und ich versuchte penibelst den Raum und vorallem Alexanders Kleidung katzenhaarfrei zu halten. 2-3x pro Tag haben wir die Tür offen gelassen, damit sie zum Beschnuppern rein kommen konnten.
Wie erwartet, wurde gleich die Chance genutzt es sich in unserem Bett, Alexanders Beistellbett, der Wickelkommode oder seinem Nestchen gemütlich zu machen. Und jedes Mal waren sie überrascht, wenn wir sie wieder aus dem Zimmer getragen haben. Katzen haben einen sehr starken Willen und sind noch dazu Gewohnheitstiere. Irgendwie war uns eh klar, dass sie immer wieder ins alte Muster (im Bett schlafen) zurückkehren wollen würden.
Verhalten der Katzen gegenüber dem Baby
Jede Katze hat ihren eigenen Charakter. Und so geht auch jede Katze unterschiedlich mit dem Kleinen um. Wir haben eine Katze, die generell scheu ist, die verließ die ersten Wochen immer den Raum, sobald wir mit dem Alexander gekommen sind.
Eine Katze ignoriert ihn bis heute (ich bin mir nicht mal sicher, ob sie gecheckt hat, dass da plötzlich jemand Neues ist xD) und drei kuscheln mit ihm. Wobei bei einer, dem Platzhirsch, müssen wir wirklich vorsichtig sein.
Der Kater heißt Simba und er hatte immer schon eine “Hier bin ich”-Mentalität. Wenn er uns im Gesicht abkuscheln wollte, hatte er das immer einfach gemacht. Dabei war es ihm egal, ob mein Mann, eine andere Katze oder eben jetzt leider der Alexander bei mir lagen. Er steigt einfach hemmungslos auf jeden und alles drauf, als wären die anderen nur Kissen. Er macht das aber nicht mit Absicht, er versteht nicht, dass man das nicht darf, dass er dadurch den Kleinen oder eben eine andere Katze verletzen kann.
Einmal bin ich auf einem Sessel gesessen und habe den Kleinen gestillt, als der Simba plötzlich auf mich bzw. den Alexander draufgesprungen ist. Zu dem Zeitpunkt hatte Alexander ca. 5kg, der Kater 6kg. Einfach runter stoßen ging nicht, weil er sich sofort in Alexanders Body verkrallt hatte. Ich war so froh, dass meine Mutter da war, die den Kater dann behutsam von mir und dem Kleinen runter genommen hat. Ich bin mir sicher, beim Versuch eben nicht runter zu fallen, hätte er den Kleinen richtig fest eingekratzt, wenn ich allein versucht hätte ihn runter zu bekommen. Alexander selber hat das nicht mitbekommen, weil er mit dem Trinken viel zu beschäftigt war.
Wie kuscheln Katzen und Baby?
Wie gesagt, 3 von 5 kuscheln mittlerweile mit ihm. Dabei legen sie sich neben ihn hin und berühren ihn mit einer Pfote oder kuscheln sich richtig hin, sodass ihr Rücken ganz viel Kontakt mit dem Kleinen hat. Grundsätzlich passt uns das gut, weil wir ja wollen, dass die Katzen den Alex mögen und er sich gleich an ihre Anwesenheit gewöhnt.
Aufpassen muss man aber trotzdem, unsere Katzen lieben es zu “treteln”, wenn sie sich irgendwo einkuscheln. Dabei werden auch die Krallen ausgefahren (was wirklich schmerzhaft sein kann, wenn sie das auf deinem Bauch oder Oberschenkel tun). Ich muss die Pfoten dann mehrmals ein paar Zentimeter wegbewegen vom Kleinen, damit sich die Katzen nicht in seiner Kleidung oder sogar seiner Haut einhängen. Nach dem x-ten Mal verstehen sie das dann auch, dann können sie wirklich stundenlang nebeneinander liegen.

Was jeder Katzenmama bzw. jedem Katzenpapa auch bewusst sein muss, sobald etwas unbeaufsichtigt ist, wird es sofort von den Katzen in Beschlag genommen. Maxi Cosi, Kinderwagen, Nestchen, Beistellbett, Wickelkommode, Stubenwagen, Krabbeldecke etc. – ausnahmlos ÜBERALL, sogar auf seiner Schmutzwäsche, wird hemmungslos gekuschelt und geschlafen von den Katzen, sobald wir nicht hinschauen.
Vielleicht mögen sie auch einfach Alexanders Geruch? 😀