Unterwegs mit Baby

Millstatt am Millstätter-See

28.07.2020
Meine Schwester beschloss diesen Sommer allein Urlaub in Kärnten zu machen, was mich auf die Idee brachte, den Kleinen und meine sieben Sachen einzupacken und ihr einfach nachzufahren. Genau das zeichnet die Karenz auch aus. Nicht nur zu Hause herum zu sitzen und zu warten bis, das Baby wach ist und wieder Hunger hat, sondern eure Kleinen zu schnappen und was zu unternehmen. Eure Babys werden sich nicht dran erinnern, aber ihr. Und Erinnerungen und Erfahrungen sind genau das, was euch niemals jemand nehmen kann 🙂

Das letzte Mal war ich in Kärnten auf Urlaub, als ich noch ein Kind war. In der aktuellen Corona-Situation bietet es sich jetzt natürlich an, Urlaub im eigenen Land zu machen. Warum dann nicht auch ein Kärnten Urlaub mit Baby? 🙂

Anreise mit dem Zug

Am Montag, den 20.07. nach dem Kinderarzttermin ging es los, von Mistelbach mit dem Zug nach Spital-Millstättersee. Wir waren insgesamt 6 einhalb Stunden unterwegs (einen Artikel zum Reisen per Bahn habe ich bereits geschrieben). Grundsätzlich hat die Fahrt nach Wien wirklich gut geklappt. Allerdings, und das ist finde ich immens wichtig, hatte ein Schwarzfahrer das barrierefreie WC mit Wickeltisch besetzt, im nächsten Zug war es defekt und überhaupt versperrt. Ich musste gottseidank nicht aufs WC und musste auch nicht wickeln, sonst wäre es schon schwierig geworden. Wir haben auch ein Mal gestillt. Entgegen meinen Erwartungen hat aber niemand geschaut, es war so als hätte es die Leute garnicht interessiert ^^”.

Angekommen in Kärnten gingen wir noch zu Abend essen und danach gings ab in die Unterkunft. Wir haben im Gasthof Lug ins Land genächtigt.
Uns wurde ein Reisegitterbett zur Verfügung gestellt, das brauchten wir allersdings nicht, da der Kleine bei mir im Bett schläft.

Vielleicht war es die Kärntner Luft, vielleicht war es das Bett… jedenfalls hat der Alexander wirklich gut geschlafen und ist auch kaum wach geworden (außer 1x zum Stillen).

Tagesausflug nach Millstatt

Für den nächsten Tag waren 30°C angesagt. Baden mit Baby war zu dem Zeitpunkt nicht denkbar, deshalb entschlossen wir uns den Villenweg in Millstatt zu gehen. Das ist keine festgelegte Route, vielmehr geht man einfach drauf los und schaut sich die schönsten und prunkvollsten Villen im Ort an. Laut Touristeninfo benötigt man ca. eineinhalb Stunden für den Rundgang. Wir liefen sicher an die 3h herum und haben grad mal einen Bruchteil gesehen ^^”.
In Millstatt geht es auch gut bergauf, vielleicht lag es daran, dass wir so lang gebracht haben (und natürlich an der Hitze).

Wir sind dann zum Schluss an der Seepromenade entlang gelaufen. Wir hatten es uns schöner vorgestellt. Im Grund ist das nur der Weg zwischen den Hotels und deren Privatseezugängen durch. Generell ist es extrem schade, dass die Kärntner Seen derart verbaut sind und für die Öffentlichkeit kaum zugänglich.
Über Google Maps haben wir dann doch noch einen freien Zugang gefunden, dort haben wir am Abend noch eine Stunde verbracht um uns abzukühlen, nachdem wir uns den ganzen Tag lang aufheizen haben lassen. Der Zugang war allerdings nicht mehr in Millstatt, sondern schon im Nachbarort Seeboden (dort waren wir auch Pizza essen, bei der Pizzeria Al Lago – sehr lecker!)

Abstecher zum Moorsee

Am nächsten Tag ging es von der Unterkunft nochmal einen kleinen Fußmarsch zu einem Waldsee, den Egelsee. Dieser kleine See steht unter Naturschutz und versteckt sich auf 780 Metern ü.A. im Wald. Der Egelsee ist ein Moorsee -davor hatte ich noch nie was von Moorseen gehört- und schaut auch dementsprechend aus. Das Wasser ist tatsächlich dunkelbraun. Man konnte auch in dem See baden, für mich mit Baby in der Trage war das aber uninteressant (außerdem hätt ich mich nie da rein getraut gg).

Ich kann mir irgendwie vorstellen, dass meine Schwester garnicht so unhappy darüber war, dass wir am nächsten Tag weiter gefahren sind und sie wieder allein die Gegend unsicher machen konnte.
Wenn du wandern gehen möchtest und auch wirklich die Berge erleben willst, musst du leider ohne Kinderwagen losziehen.